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Jeder Abschied ist
ein Neubeginn - der schönste Platz


8. E-mail aus Aotearoa, Mitte Mai 1996


Abschiednehmen heisst es beim Reisen immer wieder... und bedeutet gleichzeitig: einen Neubeginn machen. Doch mehr und mehr fragen wir uns auch: wie realisieren und verkraften die Kinder dies wohl? Tag für Tag andere Menschen, Gesichter, Szenerien, ein "anderes Zuhause". Und so versuchen wir, möglichst oft mehrere Tage am gleichen Ort zu bleiben.

Schönster Platz der Welt
Doch Abschiednehmen heisst es am 10. Mai trotzdem: Abschied von Tekapo. Zehn Tage Sonnenschein und traumhaftes Herbstwetter liessen die Tage wie in Trance erscheinen. Und die Mountainbike-Touren, die Malolo und ich unternahmen, lassen sich wohl nicht mehr kopieren. Kommt dazu, dass auch Kim Velofahren lernte: Dies am schönsten Platz der Welt, wie wir ihn nun nennen: direkt am See auf dem Kirchenareal der «Good shepherd church» vor der imposanten und malerischen Bergkulisse. Das zeigt auch, dass "Alltagserlebnisse" beim Familien-Reisen plötzlich wichtig werden. Doch nicht nur das Velofahren und die Velotouren, auch die Wanderungen entlang des Tekapo-Sees, der Ausflug zu den Mount-Cook-Gletschern, die Besteigung des Mount John, des bekanntesten Observatoriums-Hügel der südlichen Hemisphäre, sowie die Zeit, die Eveline und ich abends alleine (hurra, die Kinder gehen immer schön brav um 19 Uhr ins Bett!) vor dem Kaminfeuer in "unserem Haus" verbringen konnten, prägten die Tekapo-Tage. Dies alles machte den Abschied doppelt schwer, zumal das Schweizer Besitzerehepaar diskret im Hintergrund alles unternahm, um unseren Aufenthalt perfekt zu machen: Dies gipfelte unter anderem auch darin, ihr selbstgejagtes Thar-Fleisch zu geniessen - alles in allem ganz simpel: Paradise down South.

Pingus hautnah
Durch braune, trockene, ebene Landschaften führt die Strasse süd-östlich dem Küstenort Oamaru zu. Hier, wo die allgegenwärtigen Power-Supplier die unmöglichsten Retorten-Dörfern aus dem Boden zauberten, lebt man in einem eigenartigen Neuseeland: Ausser künstlich gestauten Seen, grossen Farmen und einigen Touristenangeboten gibt es nichts, einfach nichts. Vielleicht wäre es noch ein echtes Abenteuer, einfach einmal draufloszuwandern... aber mit Kindern?
In Oamaru sind die Pinguine ein Muss: Wir lernen, Geduld zu haben. Am einsamen Strand warten wir auf die "Yellow-Eyed-Pinguin", die tagsüber 20 bis 30 Kilometer weit ins wilde Meer hinausschwimmen, um abends ihren Jungen am Strand Futter zu bringen. Wie Enten sehen die Pingus aus, wenn sie stranden, doch dann watscheln sie in ihrem typischen Gwaggel-Gang dem Strand entlang und hoch hinauf zu ihren Nestern, die im steilen Busch versteckt sind. Eigentlich sollte man die Tiere ja allein lassen, aber Kim und Malolo sind nach langem Warten und Stillsitzen nicht mehr zu halten: Sie entdecken Pingus im Bush, schleichen sich langsam näher und sehen so zum Greifen nah die Pinguine... was soll's! Schliesslich tummeln sich an diesem geschützten Strand auch Surfies, und die stören die Pingus wohl täglich...

Kein Bett
Nach diesem Erlebnis gleich nochmals ein Höhepunkt: Die Morakei-Bolders, runde grosse Steine am Meeresstrand. Die Nacht bricht herein und wir geniessen den Strand im Abendlicht und touristenfrei. Und daraufhin setzen wir uns ins Kaffee und geniessen den Z'nacht. Es ist sieben Uhr, stockdunkel und eine Unterkunft gibt's hier nicht, so fahren wir eben noch nach Dunedin, der neuseeländischen Schotten-Stadt. Doch Pech: Alle Unterkünfte sind ausgebucht, die UNI verteilt eben die Diplome und überall wird in schwarzen Roben herumspaziert. Stolze Eltern führen ihre Söhne und Töchter in beste Häuser, wilde Parties und besoffene Trink-Nächte stehen an... mit Müh' und Not - und nach zweistündigem Suchen, landen wir abends um halb elf, halb hässig und halb amüsiert, in einer Absteige dritter Klasse.

Heisse Begegnung
Möglichst fort von Dunedin, denn heute Samstag gehen die UNI-Feiern erst richtig los, heisst unsere Devise am anderen Morgen - noch halb unausgeschlafen, halb hässig. Doch eine Sonne und eine bezaubernde Landschaft Richtung Balclutha, beruhigen unsere Gemüter - und bald soll es noch besser werden! In Balclutha, der letzten "richtigen" Ortschaft vor den Catlins, kaufen wir ein und fahren dann Richtung Südosten los. Von wild und einsam vorerst kaum eine Spur - die Strasse ist perfekt angelegt, geteert und schmucke Farmhäuser links und rechts deuten auf (Bauern-)Reichtum hin. In Owaka tanken wir uns voll: erstens mit Infos über die "Catlins" und zweitens mit unserem Mittags-Snack, der inzwischen Kiwi-like ist: Belegte Brote, Rüebli, Tee, Wasser, Käse. Und für die, die es lieben (und das sind Malolo und Pius): eine Pie. Dann finden wir unseren Weg auf Abwegen zurück zum Meer, wo wir erneut auf Pinguine warten (mit Erfolg). Malolo und Kim (und wir) erleben hier die Natur erneut hautnah: Wandern wir doch so friedlich dem Strand entlang und treten fast auf schlafende Seehunde! Aber wer nun denkt, diese Tiere seien faul und träge, der sollte mal erleben, wie schnell die Seals auf ihren watschligen Flossen einem über die Steine nachjagen! Vor Schreck weinen Kim und Malolo, doch unsere Hals-über-Kopf-Flucht war bitter nötig! Wie wir im Nachhinein erfuhren - diese trägen Tiere können äusserst aggressiv werden, wenn sie sich gestört fühlen. Und gestört haben wir sie wohl!

Netter Nachbar
Langsam aber sicher beginnt es einzudunkeln. Wir nehmen die letzte Strecke Richtung Papatowei unter die Räder und hier - am Ende der Welt - wo es in einem einzigen Laden alles, aber auch wirklich alles (und dennoch nichts) zu kaufen gibt, erleben wir eine weitere Überraschung: erstens sind neue Bungalows zu mieten - gerade richtig, um die Nässe und Kälte, die inzwischen einsetzte, abzuschütteln - und zweitens: die Besitzerin fragt nach unserem Namen, greift zu unserem Erstaunen zum Telefon und erklärt zwischen dem Wählen: "You have to ring your neighbour!" Wir sind völlig perplex, wissen nicht, was vor sich geht und begreifen erst, als sie uns den Hörer hinstreckt aus dem es in vertrautem Dialekt tönt: "Hallo, do isch de Dani vom Unterbach in Troge." Bald sind alle Missverständnisse aufgeklärt: Dani hat im Info-Center in Owaka unseren Eintrag (Malolo hinterlässt wahnsinnig gerne überall ihre Adresse) im Gästebuch gesehen, der Info-Mann konnte sich noch an uns erinnern und wusste ungefähr, wo wir steckten. Und da unser Motel das einzige weit und breit ist, waren wir einfach aufzutreiben. So also treffen wir unseren Nachbarn, draussen in den Catlins, wo Fuchs und Hase - oder hier besser: Oppossum und Rabbit, einander gute Nacht sagen.
Anderntags ist Muttertag. Das merken wir dreifach: Malolo und Kim verbieten uns am Morgen aufzustehen. Sie überraschen uns beide (Malolo meint, Vater müsse auch was vom Muttertag haben) mit einem Z'morgen. Und die 60jährige Ladenbesitzerin hat soviel Rouge und Lippenstift aufgetragen, dass es wohl bis zum nächten Muttertag reicht. Gegen Mittag besuchen wir Wasserfälle, Höhlen, wilde Strände und dichten Busch, alles im Wechselbad des Wetters: Sonne, Sturm, peitschender Regen, Kälte und Nebel. Am Sonntagabend treffen wir müde, nass und hungrig in Invercargill, der südlichsten Stadt Neuseelands ein, wo wir von unseren Freunden Ron und Martha samt ihren drei Kindern mit offenen Armen empfangen werden.


© by: Pius Kessler
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update: September 2008